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Das "Klingemännlein"

 

Die Faschnachtsfigur von Waldhausen und über alle Grenzen bekannt, ist der Klingemann.

Ein Männlein im grünen Rock mit roter Hose, die von einem Strick gehalten wird. So steht er da der Mann vom Wald. Ein Stock in der Hand, eine Tasche für alles Mögliche und die rote Halskrause gehören zu jedem Klingemann ebenso wie der lange Bart in seinem Gesicht, der bis zum Bauch herunterragt. Der graue Hut ist beinahe das Erkennungsmerkmal der Klingemänner. Der große Hut und die großen Schuhe spielen in der Geschichte der "Fg klingemänner Waldhausen" eine wichtige Rolle.

In der Folgenden Sage wird ersichtlich weshalb.

 

 

 

 

Das Klingemännlein

Unweit von Waldhausen und Heidersbach, zur Gemarkung Großeicholzheim, liegt ein schöner Buchenwald, der Klingewald.

Zwischen den beiden Dörfern war in alter Zeit ein Streit wegen des Waldes entstanden.

Da trat vor Gericht ein Schuster von Großeicholzheim als Zeuge auf und schwor zu Gunsten seines Heimatdorfes.

Vor dem Schwur tat er sich Erde in den Schuh und einen Suppenschöpfer unter seinen Hut.

Als dann schwor er:

„So war ich auf Großeicholzheimer Erde stehe und der Schöpfer über mir schwebt, stehe ich auf Großeicholzheimer Boden.“

Der Eid war falsch. Als Strafe muss der Schuster im Klingewald umhergehen.

Schon manchen einsamen Wanderer hat das Klingemännlein erschreckt; oft hört man ein lautes Klopfen im Walde. Besonders den Holzfuhrleuten und den Holzhauern sucht das Klingemännlein durch allrelei Streiche zu schaden.

So fuhr einmal ein Bauer in der Dämmerung in den Klingewald, um heimlich streu zu holen. Als der Wagen beladen war, brachten ihn die Kühe nicht vom Fleck.

Dem Bauer blieb nichts anderes übrig, als den Wagen wieder abzuladen, aber auch den leeren Wagen konnten die Kühe nicht anziehen. Voller Schrecken fand der Bauer.

Da sah er in der Dunkelheit das Klingemännlein mit feurigen Augen auf dem Wagen sitzen. Rasch spannte er seine Kühe aus und trieb sie nach Hause. 

FG Klingemänner Waldhausen 

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